Eine Mail, die vielleicht dein Leben verändert. Jeden Sonntag.
Eine Mail, die vielleicht dein Leben verändert. Jeden Sonntag.
Was würdest du sagen, wenn ich dir 10 Millionen Euro schenken würde? Einfach so. Ohne Bedingungen, ohne Haken. Du würdest vermutlich "Ja" sagen und dankend annehmen.
Aber was wäre, wenn ich dir 10 Millionen Euro anbieten würde – mit einer einzigen Bedingung: Du wirst morgen nicht mehr aufwachen. Heute wäre dein letzter Tag.
Du würdest ablehnen.
Denn die Aussicht, morgen früh wieder die Augen zu öffnen, ist mehr wert als 10 Millionen Euro. Mehr wert als 100 Millionen. Sogar mehr wert als 1 Milliarde Euro. Vermutlich würdest du dein zukünftiges Leben für kein Geld der Welt verkaufen. Deine Zukunft ist für dich unbezahlbar, weil es nichts Wertvolleres gibt.
Und wenn du diese Zeilen hier gerade liest, dann hast du das größte Geschenk bereits erhalten: den heutigen Tag. Und mit hoher Wahrscheinlichkeit wirst du auch morgen wieder die Augen öffnen.
Das bedeutet: Du bekommst 86.400 neue Sekunden Leben.
Noch einmal die Augen aufzuschlagen, ist das größte Geschenk, das uns Menschen zu teil wird.
Die Frage ist, wie gehen wir mit diesem Geschenk um?
Die Antwort ist erstaunlich ernüchternd.
Das obige Gedankenspiel zeigt: Lebenszeit ist wertvoller als Geld. Und doch behandeln wir sie oft, als wäre sie unendlich verfügbar.
Mit Geld gehen wir achtsam um. Wir vergleichen Preise, überlegen vor jedem Kauf, was sich "lohnt". Niemand würde einfach sein gesamtes Konto leeren – und doch verschwenden wir Zeit, als wäre sie unendlich.
Wir sparen Geld für die Zukunft, während unser Lebenszeitkonto jeden Tag unaufhaltsam abläuft. Sekunde für Sekunde.
Ein 80-jähriger Milliardär würde all sein Vermögen hergeben, um wieder 20 zu sein.
Warum?
Weil er dann immer noch ein Milliardär wäre – nur eben ein Zeit-Milliardär.
Vermutlich bist du auch ein Zeit-Milliardär.
Eine Milliarde Sekunden, das sind gut 31 Jahre. Menschen Anfang 20 haben ca. 2 Milliarden Sekunden auf ihrem Konto (wenn wir davon ausgehen sie werden 80 Jahre alt).
Mit 50 bleiben dir immer noch gut 1 Milliarde.
Viele (junge) Menschen glorifizieren die Milliardäre dieser Welt. Sie bewundern ihre Yachten, Villen und Statussymbole. Dabei vergessen sie, dass sie selbst viel viel reicher sind.
Eine Rolex zu besitzen mag cool sein, aber Zeit zu haben ist entscheidend.
Du brauchst nicht dem Reichtum, auf deinem Konto hinterherjagen.
Du bist bereits schon reich.
Du wirst reich geboren.
Die entscheidende Frage ist also: Wie willst du diesen Reichtum nutzen?
Denn anders als Geld, vermehrt er sich nicht.
Deine Lebenszeit wird immer weniger. Genau das macht sie so wertvoll.
Bestimmt ist dir der lateinische Ausdruck "Memento Mori" ein Begriff. Er steht sinngemäß für: „Sei dir deiner Sterblichkeit bewusst“.
Aber es gibt dazu auch ein, eher unbekanntes, Gegenstück: "Memento Vivere". Es bedeutet so viel wie: "Erinnere dich daran zu leben."
Gedanken über unsere begrenzte Lebenszeit führen oft zu Gedanken über unseren Tod – Memento Mori. Aber dabei dürfen wir das Leben nicht vergessen. All die Momente die wir noch erleben dürfen. All die Erfahrungen, die wir noch machen können. All die Träume, die wir uns noch erfüllen können.
Jeder einzelne Tag ist eine Gelegenheit, zu leben – wirklich zu leben. Doch stattdessen hetzen wir, funktionieren, erfüllen Verpflichtungen.
Fang nicht erst an zu leben, wenn du kurz davor stehst, mit dem Leben aufzuhören.
Wer sich seiner Endlichkeit bewusst wird, spürt oft den Drang, die verbleibende Zeit maximal auszukosten. Das klingt gut – aber genau hier lauert eine Falle:
Der Gedanke, alles erleben zu müssen, führt uns nicht in die Erfüllung, sondern in die Überforderung.
Hier beginnt die Unterscheidung zwischen Fülle und Erfüllung.
"Life your life to the fullest" – ein oft gehörter Satz, der noch häufiger missverstanden wird.
Denn ein erfülltes Leben ist nicht gleichbedeutend mit einem gefüllten Leben.
Die Welt suggeriert uns, dass wir möglichst viele Erfahrungen sammeln, Projekte umsetzen und Reisen unternehmen sollen. Voller Terminkalender, randvolle To-do-Listen – all das gilt als Zeichen von Erfolg. Aber je voller dein Kalender, desto leerer fühlt sich oft die Seele an.
Frag dich also:
Willst du am Ende deines Lebens möglichst viel erlebt haben – oder die Dinge erlebt haben, die dich wirklich glücklich gemacht haben?
Fülle jagt das "Mehr".
Erfüllung findet das "Wesentliche".
Es geht nicht darum, möglichst lange zu leben.
Es geht nicht darum, möglichst intensiv zu leben.
Es geht darum, möglichst erfüllt zu leben.
Wie gelingt dir das?
Indem du lernst Grenzen, zu ziehen und deine wertvolle Lebenszeit zu beschützen.
Der Schlüssel dazu sind zwei, kleine aber kraftvolle Worte:
Das schönste Wort der Welt ist "ja", das wichtigste ist "nein".
Wir alle kennen die Momente, in denen wir "Ja" gesagt haben, obwohl wir "Nein" sagen wollten. Mach dir bewusst, dass du in diesen Situationen, deine Lebenszeit verschenkt hast. Vermutlich sogar verschwendet hast.
Umso bewusster du Ja & Nein sagen kannst, umso bewusster kannst du deine Lebenszeit gestalten.
Vermutlich gibt es nichts Wichtigeres.